Nach seinem Bachelorstudium in Passau knüpfte Michel über Aufenthalte in Vilnius Kontakte zu einigen Weißrussen, die ihn nach Minsk einluden. Angefeuert durch die Ukrainekrise 2014, entflammte in dieser Zeit die Faszination für Osteuropa beim politikbegeisterten Michel. Das Masterstudium in Russland zu absolvieren, erscheint da beinahe als logische Konsequenz. Auch, weil „Moskau die billigste Uni war.“ Die Studiengebühren für sein zweijähriges Studium musste Michel selbst berappen – dennoch seien die Kosten im internationalen Vergleich eher günstig.
Trotz seines Interesses an Osteuropa sei der Schritt nach Moskau für den damals 23-Jährigen ein „Riesensprung ins ganz, ganz kalte Wasser“ gewesen. Das kyrillische Alphabet beherrschte er zwar schon etwas, trotzdem sei er mit „erbärmlichem Schrottrussisch“ über den Roten Platz gestolpert. Mit der Zeit und vor allem aufgrund eines intensiven Sprachkurses fand sich Michel immer besser zurecht.