
Nicht Angelique Kerber, nicht Maria Scharapowa, sondern die Schwäbin Laura Siegemund triumphierte beim Tennis-Turnier in Stuttgart. Anders als Kerber hat Siegemund ihre Ergebniskrise 2017 überwunden. Ihre Geschichte ist die eines Wunderkinds, das spät das Glück fand.
Es war ein kleiner Moment, der verdeutlichte, dass sich Laura Siegemund an die Rolle einer Turniersiegerin noch gewöhnen muss. Als sie nach ihrem dramatischen Final-Erfolg auf dem Centre Court das Mikrofon in der Hand hielt, war sie erst nicht sicher, ob sie auf Deutsch oder Englisch beginnen sollte. Dann plauderte sie einfach los. Für die 29-Jährige war es bei ihrem Heimspiel ein aufregender Sonntag, an dem sie mit dem famosen 6:1, 2:6, 7:6 (7:5) über Kerber-Bezwingerin Kristina Mladenovic ihren zweiten WTA-Titel und den größten Erfolg ihrer Karriere feierte.
„Es war wirklich gigantisch. Das ist der schönste Moment gewesen, der schönste Tennismoment für mich”, sagte die Lokalmatadorin, als sie sich rund eineinhalb Stunden nachdem die Tränen sie überwältigt hatten, den Fragen der Journalisten stellte. Den Pokal hatte sie mitgebracht und neben sich auf den Tisch gestellt.