Natur- und Artenschutz sollten sich nicht nur auf extra ausgewiesene Naturschutzgebiete beschränken, sondern im alltäglichen Leben und vor allem in der Landwirtschaft fest verankert werden. Dabei war beiden wichtig, die Menschen mitzunehmen. Das heißt vor jeder Maßnahme mussten so viele Bürger und Landwirte wie möglich vom Sinn des Ganzen überzeugt werden. „Wir hießen im Dorf schon die Zeugen Jehovas der Landwirtschaft“ erinnert sich Fischer, weil beide mit geradezu missionarischem Einsatz Überzeugungsarbeit leisteten.
Es hat sich gelohnt. Heute ist Schwebheim die wohl ökologischste Gemeinde im Landkreis und viele haben sich einfach vom Enthusiasmus der beiden Altbürgermeister anstecken lassen. „Auf 28 Prozent unserer Flur wird ökologisch angebaut“, erklärt Fischer. Bayernweit seien es nur drei Prozent, und „keiner musste gezwungen werden“. In einem ersten Schritt der ökologischen Flurbereinigung kaufte die Gemeinde rund 35 Hektar Land, um an den Hecken zwischen den Feldern einen jeweils vier bis acht Meter breiten Streifen anzulegen. Dort konnten sich Stauden entwickeln und Vögel brüten, eine ökologische Nische, wie sie früher die Furchen zwischen den kleinen Äckern boten.