Sie ist heute zum ersten Mal dabei. Schon oft hat ihr Luna etwas vom Tausch mitgebracht, wollte sie überreden mitzukommen. Heute hat es geklappt. „Es ist toll, wenn man etwas weggibt. Dieses horten und dann wegschmeißen finde ich doof.“ Sie hat ein Sommerkleid mitgebracht zum Tauschen. Es passt ihr nicht mehr. Sie hat es gern gehabt, feiner Stoff, angenehm kühl auf der Haut, graublau.
Und auch das macht das Besondere an diesen Kleidertauschpartys aus, dass verschiedene Generationen zusammen kommen. Die unterschiedlichsten Menschen aus den unterschiedlichsten Lebensbereichen: Schüler, Jugendliche, Studenten, Berufstätige, Mütter. Manchmal auch mit Kindern.
Am Ende der Party kniet Anna am Wohnzimmerboden, sammelt die übrig gebliebenen Klamotten ein. Sie spendet sie.
Bringt sie zum Caritasladen, zu Oxfam, früher zum Luftschloss. Dieses Mal gehen sie an geflüchtete Frauen und Mädchen. Für Anna ist das selbstverständlich, das Teilen. Kritischer Konsum, das ist es, was Anna wichtig ist. „Ich möchte wirklich ein Zeichen setzen, gegen die Verschwendung“, sagt sie. Nachhaltigkeit leben eben.