Ein silber schimmerndes Kleid
Birgit guckt an sich herunter. Betrachtet ein silbern schillerndes Kleid mit goldenen, bernsteinfarbenen Steinen, die auf die Schultern gestickt sind. Zupft daran. Die 28-Jährige kauft fast keine Kleidung neu, hat alles von Tauschpartys, Second Hand Läden, Flohmärkten.
„Ich kann bei meinen Anziehsachen immer sagen, das war von dem, das von der Kleidertauschparty“, sagt sie. Zu jedem Kleidungsstück, das sie trägt, gibt es eine Geschichte, eine Person, die sie damit verbindet. Das gefällt ihr. Vielleicht hat sie weniger Kleider als andere, aber sie will das so.
Will nicht zu viel besitzen, will sich begrenzen auf das Wesentliche. Kleider tauscht sie aus Prinzip, weil sie Probleme mit dem Konsum hat.
Veronika wirft einen fachkundigen Blick auf die Steinchenkonstruktion auf ihrer Schulter. Wendet, dreht den Stoff, folgt mit dem Finger dem Nähfaden. Sie könne das Umnähen, sagt sie zu Birgit.