Songs klangen alle ähnlich
Aus dem Sängerensemble ragte der amerikanische Tenor Dale Tracy als verklemmter und hinterhältiger Kirchenmann Frollo heraus, ohne dass seine Strahlkraft ausreichte, um dieser Produktion den ersehnten Glanz zu verleihen. Dazu klangen die Songs alle irgendwie ähnlich; es fehlt ein zündender Hit und Musik vom Band kann nie ein Live-Orchester ersetzen, mag die Tonanlage noch so gut ausgesteuert sein.
Das karge Bühnenbild überdeckte erfolgreich den Bühnenhintergrund ausfüllende Videoeinblendungen, die das Innere der Kathedrale, den Glockenturm, das Zigeunerlager und die Hinrichtungsstätte mit ihren unterschiedlichen Stimmungen bestens ausgeleuchtet suggerierten.
Ständig präsente Leere im großen Saal
Halbwegs erfolgreich bekämpfte das Regieduo Alexander Kerbst und Stefanie Kock die gefühlsmäßig ständig präsente Leere im großen Saal mit schwungvollen Choreographien, etwa von Michael Spiess als Bettlerkönig und Sergent mit dem Tanzensemble als Zigeuner, Soldaten, Bettler und Gaukler.
Zum Schluss wurde wohlwollend, aber nicht enthusiastisch geklatscht; ein etwas intimerer Rahmen hätte der Aufführung gut getan.