„Als sie wieder kam, war sie wie verwandelt“, erinnert sich Aberle. Es sei für jeden Musiklehrer ein Alptraum, wenn Schüler kommen, die nicht geübt haben, erzählt er.
Dieses Problem hat Aberle aber heute weder mit Anna noch mit Jakob. „So ein Unterricht macht Spaß, es lohnt sich.“ Seine beiden Orgelschüler üben täglich ein bis zwei Stunden, Jakob in Stadtlauringen, Anna in Geldersheim. Den Schlüssel für die Kirche und die Orgel haben sie längst.
Mit dem Orgelspielen Taschengeld aufbessern
Die beiden 16-Jährigen sind die Musterschüler des Regionalkantors. „Sie sind ganz außergewöhnlich“, betont Aberle. Orgelschüler sind im Landkreis sonst eher Mangelware. Für Aberle kein Wunder. „Schauen Sie doch mal in unsere Gottesdienste, da sind kaum mehr Familien oder junge Leute. So lernen die Kinder das Instrument gar nicht erst kennen.“ Anna und Jakob spielen auch schon in den Gottesdiensten und bessern damit ihr Taschengeld auf. Daran denkt auch der Orgellehrer gerne zurück: „Mit 15 Jahren habe ich mein erstes Geld mit dem Orgelspielen verdient und mir gleich ein Paar Sambaschuhe gekauft.