Der „Golden-Goal”-Finalheld von 1996 berichtete von intensiven Diskussionen des Trainerstabes um Löw mit der Scouting-Abteilung im Teamhotel Ermitage. Die UEFA stimmte derweil einem Antrag des DFB zu, die finale Übungseinheit nicht im EM-Stadion von Bordeaux abhalten zu müssen. Im Stade Camille Fournier in Évian kann der Bundestrainer mit seinen Spielern hinter einem Sichtschutz unbeobachtet an taktischen Kniffen feilen, etwa an speziellen Standardsituationen. Mögliche personelle Veränderungen sollen ihren Überraschungseffekt behalten.
Bringt Löw doch wieder Mario Götze, der beim 4:1 im Test gegen Italien Ende März aufgetrumpft hatte? Dieser Sieg in München glückte mit einer Dreierkette sowie dem Überraschungs-Duo Toni Kroos und Mesut Özil im defensiven Mittelfeld. „Wir haben diese Option nicht zum Spaß gespielt”, bemerkte Geheimnisträger Kroos. „Wir haben uns intensiv mit den Italienern beschäftigt. Wir werden auf sie vorbereitet sein”, äußerte Löws Assistent Andreas Köpke. Die Normallösung wäre freilich, dass exakt jene Elf beginnt, die beim 3:0 gegen die Slowakei von vorne bis hinten funktioniert hatte. Auch der Kölner Jonas Hector soll nach einer Grippe einsatzfähig sein.