Sehr geehrter Herr Opaschowski, ein bisschen sind Sie wie der Weihnachtsmann. Alle Jahre wieder, irgendwann kurz vor Silvester, kommen Sie in unsere warme Stube – nicht durch den Kamin, sondern über die Zeitung – mit reichlich Gaben im Gepäck. Ich meine das ganz unironisch. Zwar meinte Albert Einstein einmal lapidar: „Ich denke nie an die Zukunft. Sie kommt früh genug.“ Doch für viele gehören Antworten auf die Frage „Was kommt?“ zum Jahreswechsel wie Geschenke zu Weihnachten. Seit über 40 Jahren versuchen Sie als Zukunftsforscher mit Ihren Thesen und Prognosen diesen Wunsch nach einem Blick auf das, was kommt, auf wissenschaftliche Art zu befriedigen. Doch in Zeiten wie diesen ist Ihr Job sicherlich kein einfacher.
Im Detail weiß ich nicht, wie Sie zu Ihren Einschätzungen gelangen. Aber sicher verzichten Sie auf astrologischen Hokuspokus, Vogelschauen und Bleigießen. Sie stützen sich eher auf eigene Beobachtungen, Fakten und Meinungsforschung. In der Vergangenheit lagen Sie oftmals gar nicht schlecht. So sprachen Sie bereits 1980 von „Compunikation“.