
„Süße Versuchung hinter Gittern“ kam auch problemlos in die Sammlung, da es sich dabei „nur“ um einen Kirsch-Streuselkuchen handelt. Für solche und andere „Experimente“ dürfen Gefangene in einer Welt, in der nahezu alles geregelt ist, drei Siebtel ihres Verdienstes zum Einkauf von Nahrungs- und Genussmitteln verwenden. Die Zeiten, in denen schlechtes Essen Teil der Strafe war, sind lange vorbei, so Roland Hell, mit einer Uni-Mensa könne eine durchschnittliche JVA-Küche gut mithalten.
Die Produktideen von „Haftsache“ wurden bayernweit von kreativen Mitarbeitern und Gefangenen der Arbeitsbetriebe sowie von Studenten am Lehrstuhl für Industrial Design der Technischen Universität München entworfen. Da gibt es nach alter Tradition gefertigte Pfannen aus der Knast-Schlosserei der JVA Bernau, die angeblich „lebenslänglich“ halten. Filzschuhe aus 100 Prozent Merino-Wolle und in modischen Farben werden in der JVA Kaisheim produziert, Taschen und Etuis aus Naturfilz und Leder für Brillen, Notebook und Tablets in den Strafanstalten München und Aichach.