
Auch ohne Vorstrafe kann man seit einigen Tagen ganz schnell zum Kunden bayerischer Justizstrafanstalten (JVA) werden: Per Mausklick, auf der Internetseite „www.haftsache.de“. Da werden über 70 hinter Gittern produzierte Produkte angeboten. Keine in Zellen „gebastelte“ Basar-Ware, kein Ramsch vom Fließband, sondern nur – durchaus nicht billige – Handarbeit aus JVA-Werkstätten: Zum Beispiel aus der Schlosserei in Würzburg, wo der Metallbaumeister Erich Sendner aus Volkach das Sagen und attraktive Edelstahl-Produkte im Angebot hat: Salz- und Pfefferstreuer und -mühlen zum Beispiel, Flaschenstopfen und einen auch als Teelicht zu verwendenden Eierbecher.
Wer bei „Haftsache“ kauft, so der für die Arbeitsverwaltung in der Würzburger JVA zuständige Frank Hitzler-Schmalisch, erhält Produkte aus sorgfältiger Handarbeit, hochwertigen Materialien und er leistet einen wichtigen Beitrag zur erfolgreichen Wiedereingliederung von Strafgefangenen. Berufliche Aus- und Weiterbildung sowie geregelte Arbeit der Gefangenen während der Haft seien zentrale Bausteine für eine erfolgreiche Resozialisierung, um den Gefangenen einen Neustart in ein straffreies Leben nach der Haft zu ermöglichen.