Bayernweit ist dies bislang einzigartig: Städte und Gemeinden im Landkreis Würzburg, die Flüchtlinge beherbergen, bekommen in diesem Jahr einen finanziellen Ausgleich. Die anderen gehen leer aus. Mit großer Mehrheit hat der Kreistag am Freitag diese freiwillige Leistung beschlossen, die den Kreis zwei Millionen Euro kosten wird.
In Rottendorf sind im Moment keine Flüchtling untergebracht. In Giebelstadt sind es 70. Beide Gemeinden haben ähnlich viele Einwohner. Während sich in Rottendorf die politisch Verantwortlichen keine Gedanken darüber machen müssen, wie sie zusätzliche Krippen-, Kindergarten oder Schulplätze schaffen und finanzieren, schlägt diese Frage in Giebelstadt sehr wohl auf.
Mit einer „Integrationspauschale“, wie sie der Kreisverband des Bayerischen Gemeindetages nennt, soll diese Benachteiligung nun ausgeglichen werden. Giebelstadt beispielsweise würde pro Quartal einen Ausgleich von 250 Euro pro Unterbringungsplatz bekommen. Also 70 000 Euro pro Jahr, bliebe es bei den 70 Plätzen. Kreisvorsitzender Thomas Eberth (CSU) und einige andere Bürgermeister hatten dies so vorgeschlagen.