
Die Pflanze kennt wohl keiner mehr: Eibisch. Die Wurzel wurde für Arzneimittel verwendet. „Eine ganz schwere Kultur, das letzte, was im Herbst gemacht wird.“ Mühsam war die Verarbeitung – aber die Leute hatten trotzdem ihren Spaß dabei. Müller zeigt im kleinen Museum Fotos vom Eibischputzen. Die ganze Familie saß im Wohnzimmer, putzte die Wurzeln. Und danach ging es ans Feiern. Da kann sich Heinz Müller auch noch gut dran erinnern.
Tolle Kultur, wenig Aufwand, gutes Geld: Rübenstecklinge waren einmal eine wichtige Gochsheimer Exportware. In die Rhön und ins Fichtelgebirge gingen die Stecklinge. Dort war das Klima rauer. Die Bauern setzen daher Stecklinge ein, statt selbst auszusäen. Um Pfingsten rum hieß es bis in die 50er, 60er Jahre, Stecklinge in Kartons packen, zur Bahn bringen. „Fünf Mark für 1000 Rübenpflanzen – das war viel Geld.“