Mein Gott, was muss das für eine Knochenarbeit gewesen sein. Nicht nur das Aussäen, das Jäten, Pflegen, Gießen. Von der Ernte ganz zu schweigen. Die Gurken, Zwiebeln und Krautsköpf mussten ja auch verkauft werden.
Mit dem Zug fuhren die Gochsheimer Bauern nach Thüringen, mit dem Pferdefuhrwerk nach Würzburg, mit Schubkarre und Huckelkorb nach Schweinfurt auf den Markt. Und es gab auch Bauern, die mit dem Handkarren nach Fulda und Meiningen gefahren sind.
Heinz Müller ist eine wahre Fundgrube, wenn es um das Thema Gochsheim und Gemüse geht. Er bietet Führungen im 2014 gegründete Lehrgarten an. Gibt's über Grünzeug so viel zu erzählen? Und ist das nicht langweilig? Ja, es gibt viel zu erzählen. Nein, es ist nicht langweilig, im Gegenteil. Das liegt daran, dass sich an diesem Garten sehr viel ablesen lässt. Wie sich die Welt verändert hat, zum Beispiel. Wie Nahrung geschätzt wird – oder nicht. Wie Sachen, die einmal wichtig waren, irgendwann in Vergessenheit geraten sind.