Der kleine Extraraum sieht eigentlich unspektakulär aus. Ein paar hohe Regale, darin Kanister in Pappkartons auf Europaletten. Es riecht nicht, kein Warnlicht blinkt und auf den Kisten ist ein üppig grünes Feld in idyllischer Landschaft aufgedruckt.
Hier ist gerade einmal Platz für 250 Paletten a eine Tonne, lächerlich in der modernen Logistik, und dennoch gilt das Lager als sehr groß. Denn vom Inhalt der Kartons bräuchte es nur eine sehr kleine Menge, um einen Menschen zu töten oder eine Fluss zu verseuchen. Es ist der Giftraum im neuen Gefahrstofflager von Schäflein Logistics in Röthlein.
Auf insgesamt 8000 Quadratmetern wird hier gelagert und verschickt, was zum Beispiel sehr toxisch ist oder leicht in Flammen aufgeht. Also etwa besonders giftige Pflanzenschutzmittel, Benzine, Säuren oder Schmieröle für die Industrie oder die Landwirtschaft. Im März ist das Lager in Betrieb gegangen, etwa die Hälfte der 10 000 Palettenstellplätze sind bereits belegt. Es ist das erste Lager in der Region, das den sogenannten „erweiterten Pflichten gemäß Störfallverordnung“ unterliegt. Das bedeutet etwa, dass Schäflein im Vorfeld ein Umwelt- und Sicherheitskonzept vorlegen musste. An einem Infoblatt für die Bürger wird noch gearbeitet.