Drei Jahre ist es her, dass das Juliusspital in Würzburg unter Leitung von Sibylla Baumann das erste Hospizhaus der Region eröffnete.
Auch sonst hat sich einiges zum Positiven entwickelt. Viel mehr Ärzte wissen heute, wie man starke Schmerzen lindern kann. Immer mehr Pflegerinnen bildeten sich in Sachen „Palliative Care“ fort. Das palliativmedizinische und -pflegerische Knowhow wuchs insgesamt stark an.
Doch all dies kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es weiterhin gravierende Mängel gibt. Denn an der Basis – bei Hausärzten, in Pflegeheimen und bei Sozialstationen – ist viel zu wenig Geld vorhanden, um Sterbenden und ihren Angehörigen gerecht zu werden.
Die Spezialdienste, die sich in den vergangenen Jahren so erfolgreich etabliert haben, kommen laut dem Würzburger Hausarzt Ricardo Mauser nur einer Minderheit aller Sterbenden zugute: „Höchstens 15 Prozent.“ Es gibt harte Kriterien, wer etwa vom SAPV-Team unterstützt werden kann, wer auf die Palliativstation darf und wer eines der zehn Betten im Hospizhaus bekommt. Vor allem jüngere Tumorpatienten werden in diesen Strukturen aufgefangen. Alte, chronisch kranke Menschen sind im Vergleich hierzu stark benachteiligt.