Durch die Unachtsamkeit von Aru am Samstag auf dem knackigen, aber kurzen Schlussanstieg nach Rodez ist dem dreimaligen Champion das Gelbe Trikot quasi zugeflogen. Der Astana-Kapitän hatte sich in der entscheidenden Rennphase viel zu weit hinten im Feld aufgehalten und damit im Etappenfinale, das Michael Matthews vom deutschen Sunweb-Team für sich entschied, nicht mehr reagieren können.
Ähnlich erging es Martin am Sonntag, als er mit offenem Mund und schwerem Schritt am vorletzten Berg ein- und überholt wurde. „Enttäuscht bin ich nicht. Das war die einzige Etappe, die vom Profil gepasst hat. Ich habe es versucht und bin weggekommen, aber der vorletzte Berg war zu steil für mich”, sagte Martin.
Damit entwickelt sich die diesjährige Frankreich-Rundfahrt für den Katusha-Profi zu einer Tour zum Vergessen. Schon zum Tour-Auftakt war Martins Traum vom Gelben Trikot im Regen von Düsseldorf geplatzt. Es folgte ein schmerzhafter Sturz in Belgien und eine empfindliche Erkältung. Auf der 15. Etappe war er wieder bei Kräften, kurz nach dem Beginn in Laissac-Sévérac-L'Église startete Martin in einer größeren Gruppe einen Ausreißversuch, 66 Kilometer vor Schluss suchte der 32-Jährige dann sein Glück in einer Soloflucht.