Niersbach hat der FIFA seine Mitarbeit zugesagt. „Selbstverständlich werde ich in diesem Verfahren in jeder Hinsicht kooperieren und die Untersuchungen der Ethikkommission, in deren Arbeit ich uneingeschränktes Vertrauen habe, unterstützen”, schrieb er der Deutschen Presse-Agentur per E-Mail. Der 65-Jährige legt wert darauf, dass es bei den Ermittlungen gegen ihn „ausschließlich um einen möglichen Verstoß aus dem Jahr 2015 gegen die Meldepflicht” gehe.
Trotzdem könnte dieses Verfahren am Ende vor allem für ihn Konsequenzen haben. Niersbach trat im Zuge des WM-Skandals zwar als Präsident des Deutschen Fußball-Bundes zurück, sitzt aber noch immer im Exekutivkomitee der FIFA und der UEFA.
Im Vorfeld der WM 2006 gehörte er genau wie Zwanziger, Schmidt und die Schlüsselfigur Beckenbauer zum Organisationskomitee (OK). Hans und Sandrock waren bei der Ausrichtung des Turniers für die Bereiche Finanzen bzw. Organisation zuständig. Die neue DFB-Führung reagierte zurückhaltend auf die FIFA-Ermittlungen. Man habe sie „zur Kenntnis genommen”, teilte Interimspräsident Rainer Koch mit. „Wir werden uns im DFB-Vorstand mit dem Vorgang befassen und im Lichte der Ermittlungen der Ethikkommission eine Bewertung vornehmen.”