Zwar ist das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld (KKG) seit 15 Monaten abgeschaltet, dennoch ist eine schwere Havarie nicht ausgeschlossen, solange sich noch spaltbares Material in der Anlage befindet. Deswegen werden – wie für alle deutschen AKW-Standorte – auch für das KKG die Katastrophenschutzpläne erneuert.
Das betrifft vor allem die Evakuierungsszenarien, wie der Leiter des Kreisordnungsamtes, Karl-Heinz Nusser, am Dienstag dem Umweltausschuss des Kreistags bei der Präsentation der Zwischenergebnisse sagte.
Lehren aus Fukushima
Die Neufassung des Katastrophenschutzplans geht auf eine Empfehlung der Strahlenschutzkommission zurück, die das Reaktorunglück von Fukushima aus dem Jahr 2011 ausgewertet hat. Die Schutzzonen, für die je nach Schwere eines Unglücks Hilfsmaßnahmen eingeleitet werden, sind deutlich vergrößert worden.
So ist künftig die Mittelzone, für die heute schon detaillierte Evakuierungspläne ausgearbeitet werden, doppelt so groß wie bisher. Reicht sie derzeit um Grafenrheinfeld bis Niederwerrn und Stammheim, liegen bald auch Oerlenbach, Unterpleichfeld und Theres innerhalb der Zone.