
Die Soldatin beruft sich auch auf ihren katholischen Glauben. Weil ihr Vater ihr den vorgelebt habe und trotzdem Berufssoldat war, habe sie früher gedacht, „dass das vereinbar ist“. Inzwischen hätten sich ihre Überzeugungen geändert. „Ich kann mir keine Situation mehr vorstellen, die den Waffengebrauch begründet.“
Dann spricht die Ärztin über ihren Lebensgefährten, der ebenfalls den Kriegsdienst verweigert hat. Der Mann habe sie konfrontiert mit dem Thema, sagt sie. Und sie habe sich eingestehen müssen, dass sie den Dienst an der Waffe vor sich „nicht rechtfertigen“ könne.
Tränen bei der Urteilsverkündung
Der Anwalt der Armee betont in der Verhandlung, dass die 27-Jährige durch den Beruf ihres Vaters beim Eintritt in die Armee sehr viel mehr Wissen über die Bundeswehr gehabt habe, als andere junge Menschen. Dann will er wissen, ob die Frau damals zur Armee gegangen sei, um ihren Berufswunsch Ärztin zu realisieren oder ob sie wirklich „Ärztin bei der Bundeswehr“ habe werden wollen. Die 27-Jährige versichert, dass Letzteres ihr Ziel gewesen sei.