Was das Gericht dann aus den Ermittlungen mache, müsse man akzeptieren – auch wenn man den Fall vielleicht selbst anders sieht: „Was einer kriegt, das kriegt er!“, sagt Hinterseer und senkt ergeben den Kopf. „Für mich ist das dann erledigt.“ Aber es habe schon Täter gegeben, bei denen er sich fragte: „Wie kam der jetzt in diese Situation?“
Was einen guten Mordermittler ausmache? Ausdauer, Hartnäckigkeit, sorgfältige Aktenführung. „Man darf sich nicht verleiten lassen, zu emotional an eine Geschichte ranzugehen“, sagt Martin Hinterseer. Und vor Berufsblindheit müsse man sich schützen: „Ich habe stets einen Kollegen gebeten: Kannst du meinen Bericht gegenlesen?“ Denn jeder betrachte Ermittlungsergebnisse mit anderen Augen, gemeinsam einen Blick darauf zu werfen, schütze vor vorschnellen Beurteilungen.