Von fast allen Fällen hat er noch fast alle Fakten im Kopf – und wo er sich unsicher ist, greift er hinein ins vollgestellte Regal hinter seinem Bürostuhl, wo sich die Akten der Fälle über mehrere Meter aneinanderreihen, und findet fast auf Anhieb die Antwort.
55 Fälle hat er über die Jahre selbst verantwortet, noch einmal so viele, an denen er mit dem Sachbearbeiter eng zusammenarbeitete. Fälle, in denen gequält und kalt gemordet wurde, durch Erschießen, Erstechen oder Erschlagen. „Ich habe viele Namen im Kopf“, sagt er nachdenklich.
Mit Leib und Seele Ermittler
Hinterseer war mit Leib und Seele Ermittler. Aber er kennt auch den Preis, den man dafür zahlt: „Manchen Fall nimmt man abends mit nach Hause“, erzählt er zögernd. „Man überlegt Tag und Nacht, wie der Ablauf gewesen sein könnte.“ Da sei ein Ermittler völlig auf dieses Verbrechen fixiert. „Das muss jemand wissen, wenn er diesen Beruf ergreifen will“, erklärt er. „Man muss viel ausblenden können, um nicht den Faden zu verlieren, und man muss sich richtig festbeißen können.“