Der Brieftaubensport kam vor 130 Jahren nach Würzburg, als sich Würzburger Brieftaubenliebhaber als dritter Verein dieser Art in Bayern zusammengeschlossen und zunächst noch als Abteilung des Geflügelzuchtvereins 1867 Würzburg organisierten. Nur in München und Aschaffenburg war man schneller. Die Brieftauben kamen aus Belgien, dem Mutterland der Brieftaube. Die erstaunliche Leistung der gefiederten Tiere imponierte: Schon damals schafften sie Langstreckenflüge nach Venedig, Budapest, Dover oder Rom.
Dass die Brieftauben aus Entfernungen von bis zu 1100 Kilometern zurück in den heimischen Schlag finden, nutzte auch das Militär. Spätestens 1895 hat sich auf der Festung ein Militärbrieftaubenschlag befunden. Der Auftrag der Brieftauben: ein Kurierdienst zur Festung Straßburg im Elsaß. Bei Kriegsanbruch wurden denn auch die Jungtauben der Züchter durch das Militär eingezogen. Im Krieg waren Brieftauben oft die „letzte Hoffnung“ für von der Front abgeschnittene Soldaten. So erhielten 32 Brieftauben die „Dickin Medal“, die höchste britische Auszeichnung für Tiere, die sich im Kriegseinsatz besonders hervorgetan hatten.