Mit Stadttauben haben die prachtvollen Tiere, mit denen sich Brieftaubenliebhaber beschäftigen, wenig gemein. Während es die verwilderten Abkömmlinge früherer Haustauben kaum über die Höhe eines Kirchturms hinausschaffen und die Plätze und die Dächer der Städte belagern, sind Brieftauben im Stadtbild kaum präsent. Sie haben besseres zu tun: „Brieftauben sind entweder im Stall und erholen sich oder sie drehen hoch am Firmament ihre Kreise“, erzählte der Vorsitzende der Brieftaubenreisevereinigung Würzburg und Umgebung Harald Herbach bei der 130-Jahr-Feier in der Festung Marienberg.
In seinem Rückblick auf die 130-jährige Geschichte spricht Herbach immer wieder von „Athleten“ und meint Tauben, „Trainieren“ nennt er ihre Ausflüge, die Taubenhalter nennt er „Sportfreunde“. Zum sinnlosen Verkoten der Stadt bleibt einer auf Hochleistung ausgelegten, stolzen Brieftaube keine Zeit.