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WÜRZBURG
Ein Mann, 15 Dialekte
Werbesprecher Michael Betz       -  Vor dem Mikrofon fühlt er sich wohl – und das schon seit 30 Jahren. Werbesprecher Michael Betz aus Würzburg ist fast jedem in der Branche ein Begriff. Ob im Radio oder im Fernsehen: Seine Stimme hat fast jeder schon einmal gehört.
Foto: Daniel Peter | Vor dem Mikrofon fühlt er sich wohl – und das schon seit 30 Jahren. Werbesprecher Michael Betz aus Würzburg ist fast jedem in der Branche ein Begriff.
Lucas Kesselhut
Lucas Kesselhut
 |  aktualisiert: 16.12.2020 10:42 Uhr

„Kuddel“ nimmt entspannt Stufe für Stufe auf dem Weg ins Tonstudio. Unter diesem Spitznamen kennen viele in Würzburg Michael Betz. Hier ein kleines Pläuschchen mit dem Kollegen, da ein flotter Witz mit dem Praktikanten. Nach 30 Jahren in der Branche ist man ein alter Hase im Geschäft. Und seine Stimme ist sowieso fast jedem bekannt. Sie begleitet Radiohörer während Autofahrten bei „Antenne Bayern“, der wissbegierige Fernsehzuschauer hört sie bei der ProSieben-Sendung „Galileo“.

Auf die Frage, wie seine Berufsbezeichnung denn eigentlich genau lautet, antwortet Betz scherzend: „Ich bin Kraftfahrer mit Sprechpausen.“ Er ist viel unterwegs, pendelt an einem Tag nicht selten zwischen drei Städten hin und her – da sind 17- bis 20-Stunden Schichten keine Seltenheit. „Ja, es ist anstrengend, man selbst und sein Umfeld müssen es mögen, aber das ist der Fall“, sagt er. Wenn Betz über sich und seine Arbeit erzählt, vergeht keine Minute ohne Witze und Scherze. Schon in der Schule war er der Klassenkasper, also das, was laut Betz heute Entertainer genannt wird. „Mit Dialekten habe ich dann meine Schulkollegen und Freunde bespaßt“, erzählt er.

Er beherrscht laut eigener Aussage alle, ganz sicher aber 15 Stück. So ist auch sein Spitzname entstanden, denn Norddeutsch konnte er als ersten Dialekt flüssig sprechen – schon als Kind. „Und was der Seppl eben für die Bayern ist, ist Kuddel für die Hamburger“, erklärt er.

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Gute Stimmen haben viele

Seine Stimme ist faszinierend. Tief, markant, rauchig und voller Bass. Für eine Süßigkeiten-Werbung vielleicht nicht bestens geeignet, aber das würde auch nicht zu Betz passen. „Die Stimme eignet sich zum Beispiel perfekt für Zuhälter oder dicke Farbige“, scherzt er. Eine schöne Stimmfarbe sei dabei nur ein Aspekt, es gehe beim Sprechen um viel mehr. „Man braucht ein Grundtalent für so etwas, denn gute Stimmen haben viele“, sagt er. Erfahrung sei in der Branche extrem wichtig. Denn wie so oft: Zeit ist Geld. Ein guter Sprecher, der schnell arbeitet, werde eben eher gebucht als ein guter Sprecher, der länger braucht, um einen Text fehlerfrei zu sprechen.

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