
Bei Ente mit Maronenpüree stärkte sich Severin Freund an den Weihnachtstagen für die erste sportliche Herkulesaufgabe im WM-Winter.
Anders als am heimischen Herd hat der Hobby-Koch vor seiner zehnten Jubiläums-Tournee auf der Schanze allerdings noch nicht den richtigen Dreh gefunden. Weil der Skisprung-Weltmeister nach einer Hüftoperation im Frühjahr seiner Bestform hinterherläuft und sich im Kampf um die 20 000 Euro Siegprämie kaum Chancen ausrechnet, reist das DSV-Team am Mittwoch ohne große Illusionen zur 65. Internationalen Vierschanzentournee.
„Wir sind ein bisschen Außenseiter”, sagte Bundestrainer Werner Schuster vor dem Auftakt an diesem Freitag in Oberstdorf. „Man kann bei der Tournee auch einen Lauf kriegen, aber natürlich kann man jetzt nicht reingehen und sagen: Wir wollen die Tournee gewinnen.”
Im vergangenen Jahr war das anders. Damals trat Freund in Topform an und entfachte mit dem ersten deutschen Auftaktsieg seit Sven Hannawald 2001 eine riesige Euphorie. Am Ende musste er nur dem überragenden Slowenen Peter Prevc, der die folgenden drei Wettbewerbe gewann, den Vortritt lassen.