Die belgischen Sicherheitsbehörden sind der großen Dschihdadisten-Szene in ihrem Land nicht gewachsen, sagt Terrorismusexperte Peter Neumann. Auch der EU stellt er in Sachen Sicherheit ein schlechtes Zeugnis aus.
Peter Neumann: In Belgien hat sich etwas zusammengebraut und das war für jeden offensichtlich, der die Entwicklung verfolgt hat. Aus Belgien kommen rund 500 sogenannte Auslandskämpfer des Islamischen Staats. Auf die Einwohnerzahl umgerechnet ist es damit das am stärksten von Dschihadisten betroffene Land. Wir haben in Belgien eine riesige Schere zwischen den zahlenmäßig kleinen Sicherheitsbehörden und einer riesigen dschihadistischen Szene. Und das ist den Terroristen auch bekannt: Sie haben sich nicht umsonst Belgien ausgesucht, um die Anschläge in Paris zu planen. Sie wissen, dass es Dschihadisten dort am einfachsten haben.