Man kann dieses Schengen-System mit offenen Grenzen nur dann aufrechterhalten, wenn es auch innerhalb dieses Raumes eine systematische und nahtlose Zusammenarbeit zwischen den Sicherheitsbehörden gibt. Das ist nach wie vor nicht der Fall.
Neumann: Es gibt zum Beispiel nicht eine Datei, auf die alle europäischen Sicherheitsbehörden zugreifen können und in der alle Namen von allen europäischen Auslandskämpfern und Terrorverdächtigen gelistet sind. Das muss sich ändern. Auch der Drahtzieher der Anschläge in Paris, Abdelhamid Abaaoud, ist mehrfach nach Europa eingereist ist – obwohl Name und Gesicht bekannt waren. Die Behörden haben das nicht bemerkt und wenn sie etwas bemerkt haben, haben sie das nicht weitergemeldet.
Neumann: Solche Ereignisse sind immer potenzielle Ziele. Das bedeutet aber nicht, dass dieses Länderspiel an sich im Fadenkreuz stehen muss. Ich denke aber, dass man sich im Hinblick auf die Europameisterschaft im Sommer in Frankreich Gedanken machen muss, wie man bestehende Lücken schließen kann.