
Neumann: Der größte Fehler ist, dass die Situation ja nicht erst seit gestern bekannt ist, aber trotzdem nichts unternommen wurde. Ich kenne viele belgische Nachrichtendienstler und Polizeileute, die seit 2013 sagen, dass man dem Problem des Dschihadismus nicht mehr gewachsen ist. Aber es ist politisch nichts passiert. Man hätte vor Jahren anfangen müssen, die Kapazitäten auszubauen. Das ist versäumt worden, jetzt wird es wahrscheinlich passieren, aber das ist immer so: Es muss immer erst etwas passieren, bevor die Politik reagiert.
Neumann: Absolut. Es gibt in Europa drei Probleme. Die erwähnte Kapazität der Sicherheitsbehörden, die Abwesenheit systematischer Präventionsprogramme und das dritte ist das Thema Kooperation.