Löw hatte sich mit der Aufstellung verzockt, die Kritik war heftig – der Coach tauchte mehrere Wochen unter. Aber er kam zurück und nahm in mehreren Interviews das Aus auf seine Kappe: „Ich hätte ja nichts aus diesem Spiel gelernt, wenn ich nach dieser Erfahrung nicht sagen würde, dass ich heute vielleicht anders aufstellen, anders reagieren würde.“
Das Ergebnis ist bekannt. Die Mannschaft wurde 2014 Weltmeister in Brasilien. Nun soll diese Ära mit dem EM-Titel gekrönt werden. „Klar ist, dass wir uns nicht aus der Favoritenrolle stehlen können. Der Weltmeister zählt automatisch zu den Kandidaten, aber es ist auch nicht so, dass der Weltmeister automatisch Europameister wird“, sagte Löw damals im Gespräch. Und wer glaubt, dieses Turnier wäre der Abschluss seiner zehnjährigen Amtszeit, den belehrte Löw schon da in einem Freiburger Hotel: „Wir haben große Ambitionen bei der EM, aber wir haben auch schon die WM 2018 im Blick, die Mission 2, die Titelverteidigung.“ Rainer Ernst sollte den Rasen für Russland schon mal züchten.