Aber schon am fünften Festivaltag geschah, was bei jedem Veranstalter von Open-Air-Konzerten Angstschweiß und Sorgenfalten erzeugt: Es war der Tag, als der Regen kam. Und zwar von früh bis spät. Ausgerechnet beim „Jungen Hafen“, der für Schülerinnen und Schüler reserviert ist. Die ließen sich aber davon nur mäßig beeindrucken und alle Workshops und Konzerte fanden wie geplant statt, berichtet Sybille Linke, die Leiterin des Fachbereichs Kultur, die dieses Format im Vorjahr erstmals einführte. Zum Abschluss gab‘s ein fulminantes Konzert mit der Raggabund und der Regen war schon fast vergessen.
Auch der folgende Fado-Abend mit der exzellenten portugiesischen Sängerin Gisela Joao wäre wohl von mehr als 350 Gästen besucht worden, hätte nicht am Mittwoch der Himmel fast den ganzen Tag seine Schleusen geöffnet gehabt. So war es am Abend empfindlich kühl, was die impulsive Sängerin aber nicht hinderte dem Publikum mächtig einzuheizen. Denn bei ihr ist Fado nicht nur Tristesse und Melancholie. Das zwar auch, aber sie findet, dass Fado auch lustig und unterhaltsam sein kann, was sie eindrucksvoll bewies. Immerhin gab‘s an diesem Abend eine absolute Novität: Erstmals wurde beim Hafensommer Glühwein ausgeschenkt.