zurück
SCHWEINFURT
Der Bauer zwischen Natur und Hightech
Der Bauer zwischen Natur und Hightech       -  Hightech und Natur bestimmen das Berufsbild des Landwirts, das in Unterfranken einen Zulauf wie seit 28 Jahren nicht mehr hat. An der Abschlussprüfung Landwirtschaft 2017 beteiligen sich im Regierungsbezirk 101 Bewerber. Für 57 Besucher der Landwirtschaftlichen Berufsschulen endet mit der Prüfung die Lehrzeit. Die weiteren 44 Prüflinge sind Quereinsteiger und vielfach Nebenerwerbslandwirte, die sich (Voraussetzung: erlernter Beruf, sechs Jahre Mitarbeit in einem landwirtschaftlichen Betrieb) in Abend- und Wochenendunterricht vorbereitet haben. Die duale Ausbildung in Betrieb und Schule geht über drei Jahre. Das erste Jahr ist ein Vollzeitberufsschuljahr. Danach steht der Besuch der Berufsschule wöchentlich einmal an. Die schriftliche Abschlussprüfung berücksichtigt drei Fächer: Pflanzenbau, Tierische Erzeugung sowie Wirtschafts- und Sozialkunde. Die praktischen Prüfungen auf 18 landwirtschaftlichen Höfen begannen im Juni und enden im August. Bis Monatsende waren für die jeweils fünfstündigen Prüfungen dann 60 Prüfer im Einsatz. Das Spektrum der möglichen Prüfungsaufgaben bei der Pflanzlichen Erzeugung umfasst in der Praxis die Bereiche Bodenuntersuchung, Düngeplan, Aussaat von Zwischenfrucht und Winterraps, die Bestandsbeurteilung bei Weizen, Zuckerrüben sowie Silomais, oder etwa auch den Umgang mit Pflanzenschutzmitteln. Bei der Tierischen Erzeugung geht es im Stall um die Beurteilung von Mastschweinen, Futterberechnung, Schlachtabrechnung, Jungsauenauswahl für die Nachzucht, Ferkelversorgung, Futterzusammenstellung bei Mastbullen, Jungrinderaufzucht, die Arbeit im Melkstand, um gezielte Fütterung und die Haltung von Mutterkühen mit Weideeinteilung und Jungtiervermarktung. Die Redaktion dieser Zeitung besuchte die Abschlussprüfung für vier Lehrlinge auf dem Hof von Otto Kremling in Waigolshausen. Die Schwerpunktthemen waren dabei die Jungsauenaufzucht und die Mastschweinefütterung. Die Jugendlichen mussten aus einer Gruppe zwei Jungsauen (Läufer) wählen und diese beurteilen. Auch war ein geeigneter Eber für die künstliche Besamung zu bestimmen und die Tagesfutterration für die Jungsauen zu errechnen. Bei der Mastschweinefütterung waren Tiere für den Verkauf auszuwählen, eine Schlachtabrechnung zu erstellen, der Markterlös zu kalkulieren und die Futterrationen zusammenzustellen. Den Schwerpunkt Schweineaufzucht hatten sich die vier Jugendlichen ausgewählt. Pflanzenbauliche Aufgaben galt es jedoch auch zu lösen. So war ein Rübenfeld zu beurteilen (Bestandsdichte, Unkraut, Schädlinge, Wuchs), ein Stoppelfeld auf die Notwendigkeit einer Herbizidbehandlung zu prüfen, eine passende Zwischenfrucht für ein Rübenfeld auszuwählen und die Bodenbearbeitung samt Düngeplan für ein neu zu pachtendes Feld zu erstellen. Im Pressegespräch führte Martin Mack, Ausbildungsberater des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Schweinfurt, das gewachsene Interesse an der (nicht zwingend vorgeschriebenen) Ausbildung und Abschlussprüfung auf den „sehr anspruchsvollen, breit gefächerten und abwechslungsreichen“ Beruf des Landwirts zurück. Auch begeistere der Einsatz von Hightech auf dem Feld und im Stall. Der fachgerechte Einsatz von Dünger, Unkraut- oder Schädlingsbekämpfungsmitteln sei nur mit einer grundsoliden Ausbildung möglich, meint Martin Mack, der darauf verwies, dass die Prüflinge zu einem Fünftel aus Öko-Betrieben stammen. Die Aufgaben seien für alle gleich. Auch der Ökobauer müsse mit der Feldspritze umgehen können, so Mack und weiter: „Wir alle haben von den Ökobetrieben gelernt.“ Gereift sei so auch die Einsicht, das die Natur und deren Erhalt das Allerwichtigste sei.
Foto: Anand Anders/Archiv | Hightech und Natur bestimmen das Berufsbild des Landwirts, das in Unterfranken einen Zulauf wie seit 28 Jahren nicht mehr hat.
Gerd Landgraf
Gerd Landgraf
 |  aktualisiert: 16.12.2020 09:47 Uhr

Hightech und Natur bestimmen das Berufsbild des Landwirts, das in Unterfranken einen Zulauf wie seit 28 Jahren nicht mehr hat. An der Abschlussprüfung Landwirtschaft 2017 beteiligen sich im Regierungsbezirk 101 Bewerber.

Für 57 Besucher der Landwirtschaftlichen Berufsschulen endet mit der Prüfung die Lehrzeit. Die weiteren 44 Prüflinge sind Quereinsteiger und vielfach Nebenerwerbslandwirte, die sich (Voraussetzung: erlernter Beruf, sechs Jahre Mitarbeit in einem landwirtschaftlichen Betrieb) in Abend- und Wochenendunterricht vorbereitet haben.

Berufsschüler und Seiteneinsteiger

Die duale Ausbildung in Betrieb und Schule geht über drei Jahre. Das erste Jahr ist ein Vollzeitberufsschuljahr. Danach steht der Besuch der Berufsschule wöchentlich einmal an. Die schriftliche Abschlussprüfung berücksichtigt drei Fächer: Pflanzenbau, Tierische Erzeugung sowie Wirtschafts- und Sozialkunde. Die praktischen Prüfungen auf 18 landwirtschaftlichen Höfen begannen im Juni und enden im August. Bis Monatsende waren für die jeweils fünfstündigen Prüfungen dann 60 Prüfer im Einsatz.

| 1234 |
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Waigolshausen
Gerd Landgraf
Abschlussprüfungen
Hightech-Bereich
Landwirte und Bauern
Tierzucht
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen