Boris Becker lehnte entspannt auf seinem grünen Plastikstuhl und leistete sich zwischendurch sogar einen verstohlenen Blick auf sein Handy.
Die Schuhe hatte der neue Chefberater im deutschen Herren-Tennis von den Füßen gestreift, erleichtert verfolgte er das sportlich bedeutungslose Abschlusseinzel im Davis-Cup-Relegationsduell in Portugal. Nachdem Jan-Lennard Struff mit seinem nervenaufreibenden Fünf-Satz-Erfolg gegen Joao Sousa der entscheidende Punkt zum Klassenerhalt gelungen war, hatten die meisten Zuschauer den Clube de Ténis do Jamor in Oeiras verlassen.
Nur die rund 30 mitgereisten deutschen Fans sorgten beim Match zwischen Yannick Hanfmann und Joao Domingues noch für ein kleines bisschen Länderspiel-Atmosphäre. Dass der Davis-Cup-Debütant aus Karlsruhe 3:6, 6:7 (8:10) verlor, ging an diesem sonnigen Tag in der Nähe Lissabons nur noch als statistische Fußnote zum 3:2-Endergebnis in die Historie des Deutschen Tennis Bundes ein.