Bau: Es gibt letztendlich drei große Möglichkeiten, professionell Sport zu treiben: staatlich gefördert und kontrolliert wie im Ostblock, College-Sportförderung wie in den USA, die ich damals auch angeboten bekommen habe, und in Deutschland sind es die Vereine. Im Fußball oder Basketball sind das keine Vereine mehr im klassischen Sinn sondern Firmen. Aber in aller Regel sind es ehrenamtlich geführte und betreute Vereine. Die tun sich schwer – auch wir tun uns schwer. Seit das Schulsystem auf G 8 umgestellt wurde, haben wir Nachwuchsprobleme, weil die Kinder weniger Zeit haben. Die Vereine sind letztendlich in Deutschland der Grundstein für eine sportliche Karriere.
Haben die Vereine es vielleicht auch deshalb schwerer, weil es allgemein einen Trend zur Unverbindlichkeit gibt? Viele gehen doch lieber ins Fitnessstudio als sich im Verein zu engagieren.
Bau: Ja, die Bereitschaft, Zeit zu opfern, lässt nach. Daher ist es umso wichtiger, darauf hinzuweisen, wie sinnvoll und wichtig es ist, sich zu engagieren. Man darf sich nicht von kleinen Reibereien abschrecken lassen. Diese Frustrationstoleranz ist bei jüngeren Leuten leider oft nicht sehr ausgeprägt.