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MADRID
Das betrügerische Geschäft mit dem Mitgefühl
lze
 |  aktualisiert: 16.12.2020 11:02 Uhr

Abenteuerliche Schilderungen

Die Spanier zeigten sich in diesen Adventstagen sehr großzügig: Mehr als 150 000 Euro sollen binnen vier Tagen auf dem Familienkonto eingegangen sein. Doch dies war nur einer von vielen Hilfsappellen, welche Nadias Eltern gestartet hatten. Seit acht Jahren baten sie in der Öffentlichkeit und den sozialen Netzwerken um Geld, um mit ihrer Tochter Fachärzte in aller Welt aufsuchen und medizinische Behandlungen finanzieren zu können. Nach den bisherigen Ermittlungen sind insgesamt annähernd eine Million Euro für Nadia gespendet worden.

Einige Schilderungen des Vaters klangen freilich abenteuerlich: Etwa, dass er mit seiner Tochter sogar nach Afghanistan gereist sei, um „mit Nadia auf den Armen, im Bombenhagel und unter Gewehrfeuer“ einen Wunderheiler aufzusuchen, der in einer Höhle in den afghanischen Bergen lebte. Oder dass auch der frühere US-Vize-Präsident Al Gore Anteil an der Geschichte genommen und bei der Familie zu Hause angerufen habe, um dem Vater zu sagen: „Sie sind ein Held.“

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