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WÜRZBURG
Claudia Roth beklagt „Wettlauf der Schäbigkeit“
Gespräch mit Claudia Roth       -  _
Foto: Daniel Peter
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 16.12.2020 11:26 Uhr

Woran scheitert das bisher?

Roth: In der kubanischen Regierung gibt es unterschiedliche Auffassungen darüber, wie weit die Öffnung gehen soll. Manche fürchten, dass mit einer Stärkung der Zivilgesellschaft auch der Wunsch nach politischen Freiheiten stärker wird. Auch wir sollten nicht verzichten, bei aller Anerkennung sozialer Errungenschaften auf Kuba Dinge wie Presse- und Meinungsfreiheit anzumahnen.

Aktuell beschäftigt Sie vor allem die Lage in der Türkei. Die EU verlangt von der Regierung Erdogan die Reform ihrer Anti-Terror-Gesetze, sonst werde es keine Visafreiheit für Türken geben. Europa macht Druck. Das müssten Sie eigentlich begrüßen.

Roth: Ja, wenn es glaubwürdig und nicht so elend doppelbödig wäre. Die Visafreiheit ist ein Versprechen, das man den Menschen in der Türkei schon vor Jahrzehnten gegeben hat. Es müsste längst umgesetzt sein. Dies mit diesem Anti-Flüchtlings-Deal zu verknüpfen, halte ich für falsch und gefährlich.

Warum?

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