
Mercedes wurde weiß lackiert
Er brachte das runtergekommene Prachtstück mit einem Abschleppwagen zum elterlichen Betrieb, ein Autohandel. „Zehn Minuten später“ hatte er in der Garage das Verdeck ab- und die Sitze ausgebaut. Die Holzeinbauten waren vergammelt, der Himmel keine Zierde mehr, an den Kotflügeln hatte der Rost genagt, die blinden Chromteile ließen die ehemalige Pracht des guten Stückes nur noch erahnen, sagt Gerner rückblickend.
Nach und nach besserte ein Wagner in der Rhön die Holzteile aus. Um die Technik und die Karosserie kümmerte sich Gerner, der den Mercedes weiß lackierte. Mit dem auf das Geschäft – und somit auf die Mutter – zugelassenen Auto ging es im Sommer in den Urlaub nach Italien. Nicht nur das Reiseziel war zu dieser Zeit eher ungewöhnlich. Auf dem Beifahrersitz saß Freundin Helga, mit der Gerner noch nicht verheiratet war.