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WÜRZBURG
Beim Kaffee geben die Frauen den Ton an
Karl-Georg Rötter
Karl-Georg Rötter
 |  aktualisiert: 27.04.2023 02:30 Uhr

Nach dem Röstvorgang wird die Schale von der Gastgeberin in die Runde gereicht, damit jeder den Duft riechen kann. Anschließend werden die heißen Bohnen in einen Holzmörser gefüllt und mit einem Stößel zu Kaffeepulver zerstoßen. Gleichzeitig wird auf dem Ofen in einer tönernen Kanne, der Jebanna, das Wasser aufgekocht. Die Jebanna ist ein bauchiges Tongefäß mit einem schmalen oben offenen Hals und einem langen Schnabel. Wenn das Wasser kocht, wird das Kaffeepulver mit einem Löffel in den Kannenhals gegeben.

Je nach Gewohnheit wird der erste Kaffee ein- bis dreimal aufgekocht, bis der Sud die richtige Stärke hat. Währenddessen werden ein paar kleine Brocken Weihrauch auf glühende Holzkohlestücke gelegt, damit sie ihren Duft entwickeln können. Das betont die Feierlichkeit der Zeremonie. Zum Schluss wird auf der Holzkohle noch Popcorn oder eine Mischung aus gestoßenen Gerstenkörnen und getrockneten Kichererbsen geröstet. Auch Kardamom oder Nelken können mitgeröstet werden.

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