Wie die Äthiopier das tun, hat Almaz Böhm, die Ehefrau des 2014 verstorbenen Schauspielers Karlheinz Böhm, dem Gründer der Organisation „Menschen für Menschen“, in ihrem Buch „Kein Weg zu weit – mein Leben zwischen Afrika und Europa“ beschrieben.
Zunächst einmal ist die Kaffeezubereitung einzig und allein Frauensache. Die Männer dürfen mittrinken, mehr aber nicht. Die Kaffeezeremonie findet in der Regel dreimal täglich statt und kann mehrere Stunden dauern. Kommt Besuch ins Haus, wird auf jeden Fall Kaffee zubereitet. Einem Gast keinen Kaffee anzubieten, aber auch umgekehrt – als Gast einen Kaffee abzulehnen – gilt als unhöflich.
Rohstoff für die Zeremonie sind die rohen grünen Kaffeebohnen. Sie werden in Wasser gewaschen, getrocknet und dann in einer Schale aus Blech oder Eisen aufbewahrt. Diese wird auf einen mit glühender Holzkohle gefüllten Ofen gestellt, und die Bohnen werden mit einem Haken solange hin und her geschoben, bis sie den richtigen dunklen Farbton erreicht haben. Auf dem Boden um den Ofen werden frische Gräser ausgebreitet, was Verbundenheit mit der Natur signalisiert.