
Über den bayerischen „Verdienst-Orden vom heiligen Michael, Ritterkreuz I. Klasse“ im Jahre 1838 war Rückert hingegen zu Recht „not amused“. Hatte Rückert nämlich 1833 noch 100 Gulden Gehaltserhöhung erhalten, um im Lande zu bleiben, gab es jetzt nur noch den genannten Orden. Für die bayerische Staatsregierung war damit die Personalie Friedrich Rückert offensichtlich erledigt, denn obengenanntes Gesuch wurde fast auf den Tag sieben Monate später mit folgendem Aktenvermerk versehen: „Nachdem Prof. Dr. R. bereits durch Verleihung des Michaelsordens eine Auszeichnung erhalten hat, so dürfte unmaßgeblichst der Gegenstand um so mehr beruhen, als auch dem Vernehmen nach die Entfernung dieses Gelehrten aus Bayern für jetzt nicht zu besorgen ist. Faber.“ Dem hatte der damalige bayerische Innenminister Karl von Abel nur noch hinzuzufügen: „Hienach ad acta. 9. Febr. 1838. Abel.“ 1842 stand dann für den inzwischen doch nach Berlin abgewanderten Rückert die höchste wissenschaftliche Auszeichnung an, die Verleihung des Ordens „Pour le mérite für Wissenschaften und Künste“ durch den Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV.