
(oli/rk) Wegen des Rummels, der im vergangenen Jahr um ihn in Schweinfurt gemacht wurde, hätte Friedrich Rückert, der größte Dichter dieser Stadt, wahrscheinlich zwiespältige Gefühle gehabt – und das in Gedichten verarbeitet. In einem ist sich Rudolf Kreutner, der Macher der Rückert-Ausstellung in der Kunsthalle, aber ganz sicher: Gerade die Kunstaktionen wie die Rückert-Büsten von Ottmar Hörl hätte der Dichter witzig gefunden.
Zeit seines Lebens wurden Rückert zahlreiche hohe Ehrungen zuteil, in der Ausstellung in der Kunsthalle gibt es einen eigenen interessanten Bereich dazu. Es fing damit an, dass ihm schon in der 1825er Auflage des Brockhaus-Lexikons ein umfangreicher Artikel gewidmet wurde, und endet mit der Verleihung des „Nuestra Senora de Guadalupe/Unsere Liebe Frau von Guadalupe“ durch Kaiser Maximilian von Mexiko wenige Monate vor seinem Tod 1866. Was er von solchen Dingen grundsätzlich hielt, belegt anschaulich seine Reaktion auf Brockhaus? Bitte, einen Lebenslauf für den geplanten Lexikonartikel zu liefern. Rückert beschränkte sich dabei auf die Nennung seines Namens, seines Geburtsjahrs (irrigerweise „1789“), seines Familienstands („verheirathet“) und seines Berufs („Verfasser lyrischer Gedichte“).