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FRANKFURT/WÜRZBURG
Auch in der Bundesrepublik wurde kräftig gedopt
Achim Muth
 |  aktualisiert: 16.12.2020 10:52 Uhr

Leichtathletik-Chef Clemens Prokop sieht eine Chance zur Aufarbeitung der Dopingpraktiken in der Bundesrepublik, für Fritz Sörgel, Doping-Experte und Leiter eines Instituts für Biomedizinische und Pharmazeutische Forschung in Heroldsberg bei Nürnberg, ist das „Sittenbild Sport“ vervollständigt. Die Dissertation des Wissenschaftlers Simon Krivec von der Universität Hamburg zum Anabolika-Missbrauch im Westen lässt kaum mehr Zweifel zu: Auch in der Bundesrepublik wurde beim Kampf um Titel und Medaillen kräftig nachgeholfen.

Unterdessen sind zwei weiterere Leichtathleten an die Öffentlichkeit gegangen: Diskuswerfer Alwin Wagner bestätigte die Doping-Ausführungen seines Kollegen Klaus-Peter Hennig. „Früher galt ich als Nestbeschmutzer, heute wäre ich wohl ein Whistleblower“, sagte Wagner. „Ich hoffe, dass nun weitere ältere Sportler motiviert sind und sich bekennen und auch Ross und Reiter nennen.“ Wagner hatte bereits in früheren Jahren die Einnahme verbotener Mittel gestanden und die damalige Doping-Problematik immer wieder angeprangert. Am Sonntag war bereits Hennig an die Öffentlichkeit gegangen. Am Dienstag berichtete auch Kugelstoßer Gerhard Steines, EM-Fünfter von 1978, in seinem Blog über die Einnahme von Anabolika.

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