Der Vortrag warf mehrere Fragen auf, beispielsweise zu Intermenschen, für die es noch zu geringe Fallzahlen gebe, um sie in solche Studien mit einzubeziehen. Es eröffnete sich außerdem eine weitere Debatte um den Begriff der „Rasse“, die zeigt, wie vielschichtig das Thema Gender und wie vernetzt es mit anderen gesellschaftlichen Bereichen ist.
Hornscheidt wählte einen etwas anderen Ansatz und untersuchte die sprachliche Komponente und wie Geschlecht die Selbstvorstellung von Menschen prägt. Als Beispiel wurde die Werbung für einen Schlafsack genannt. Warum gibt es Schlafsäcke für Männer und für Frauen, die für verschiedene Temperaturspektren geeignet sind? Warum wird nicht gefragt, ob jemand wärme- oder kälteempfindlich ist, sondern davon ausgegangen, dass Frauen leichter frieren als Männer? Hornscheidt stellte die Zweigenderung in Frage und betonte, dass Ansätze wie das Intersexuellengesetz gut gemeint, aber weit davon entfernt seien, einen wirklichen Einfluss zu haben. Kategorisieren sei wichtig, aber man müsse das System immer wieder herausfordern, da alle Diskriminierungen miteinander verbunden seien.