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WÜRZBURG
Alarmbereitschaft wegen Waldbrandgefahr
Bayerische Luftrettungsstaffel       -  Auch in der Region starten Luftbeobachter zu Überwachungsflügen.
Foto: Christiane Gläser, dpa | Auch in der Region starten Luftbeobachter zu Überwachungsflügen.
Julian Rohr
Julian Rohr
 |  aktualisiert: 15.12.2020 17:31 Uhr

Hitze und Trockenheit in Deutschland: Nach den großen Waldbränden in Brandenburg und ersten kleineren Bränden in der Region sind die Feuerwehren in Bayern in Alarmbereitschaft. Wie Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Donnerstag erklärte, sei der Freistaat sowohl für die frühzeitige Erkennung als auch für die Bekämpfung von Waldbränden bestens gerüstet: mit einem dichten Netz von örtlichen Feuerwehren mit insgesamt 320 000 Kräften, regelmäßigen Überwachungsflügen in gefährdeten Gebieten und Unterstützung aus der Luft durch Löschhubschrauber und Flughelfergruppen.

Luftbeobachter im Einsatz

Vom Haßfurter Flugplatz aus steigen bereits jetzt immer wieder Flieger mit Luftbeobachtern auf. Auch bei der Feuerwehr in Schweinfurt sind zwei ausgebildete Luftbeobachter im Einsatz – obwohl die Region grundsätzlich nicht so brandgefährdet sei wie beispielsweise Brandenburg, erklärt Martin Schneier, Leiter der Feuerwehr Schweinfurt. Der Grund: Dort gibt es mehrheitlich Nadelwälder, in denen sich Brände rasanter ausbreiten können. In Unterfranken bestehe die beforstete Fläche hingegen überwiegend aus Laub- und Mischwäldern mit Buchen. Im Spessart und am Untermain gibt es laut Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Karlstadt (Lkr. Main-Spessart) jedoch einen stärkeren Nadelholzanteil.

Die Brandgefahr wird in fünf Stufen klassifiziert: Bei der ersten Stufe darf man den Wald noch bedenkenlos betreten, bei Stufe fünf können die Behörden den Wald sogar sperren lassen.

Für Samstag herrscht laut Deutschem Wetterdienst in Ostheim vor der Rhön, Sandberg, Bad Königshofen (alle Lkr. Rhön-Grabfeld), Schonungen-Mainberg (Lkr. Schweinfurt), Kissingen sowie Kitzingen höchste Waldbrandgefahr. Erst am Sonntag soll das Risiko in ganz Unterfranken wieder auf Stufe drei und darunter sinken.

Wenn es wirklich einmal brennt oder man einen Brand vermutet, solle man sich selbst außer Gefahr begeben und umgehend die Feuerwehr verständigen, so Schneier. Wichtig sei dabei, den Ort des Brandes so gut wie möglich zu beschreiben. Weil das im Wald schwierig werden könne, sei es sinnvoll, sich einen markanten Punkt zu suchen, um dort auf die Einsatzkräfte zu warten.

Brände auf trockenen Wiesen und Feldern entstehen laut Schneier durch Funkenflug bei Erntemaschinen und historischen Zügen oder werden durch erhitzte Munition auf Truppenübungsplätzen verursacht. Um dem entgegenzuwirken patrouilliert die Bundeswehr-Feuerwehr regelmäßig auf dem Truppenübungsplatz in Wildflecken (Lkr. Bad Kissingen). Je nach Lage gibt es dort sogar Schießverbote für die übenden Truppen; auch auf Leuchtmunition wird verzichtet.

Kippen wegwerfen kommt teuer

„Für rund 90 Prozent der Brände ist der Mensch selbst verantwortlich“, sagt Schneier. Daher sei erhöhte Vorsicht im Umgang mit Feuer und Zigarettenkippen geboten. Weggeworfene Glasflaschen können zudem wie ein Brennglas wirken und trockene Wiesen und Stoppelfelder in Brand setzen. Auch unachtsam entsorgte Folien, Feuerzeuge und Dosen mit chemischen Abfällen können zum Brandherd werden. Autos sollen nicht auf trockenen Grasflächen abgestellt werden, da sich das Gras durch die Auspuffanlage entzünden kann.

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