Selbsthilfegruppen, so der Würzburger Sozialwissenschaftler Ernst Engelke, sind für krebskranke Menschen eine „exzellente Möglichkeit“, etwas für ihr seelisches Wohlbefinden zu tun. Nicht zuletzt entlasten sie die Lebensgefährten. Für Partnerschaften bedeuten lebensbedrohliche Krankheiten wie Krebs eine große Herausforderung, so der Autor des Buchs „Die Wahrheit über das Sterben“. Studien zufolge zerbrechen bis zu 20 Prozent aller Beziehungen nach der Erstdiagnose einer schweren Krankheit.
Dass sich das Leben nach der Diagnose Krebs grundlegend ändert, bestätigt Landtagspräsidentin Barbara Stamm. 2008 hatte sie selbst erfahren, dass sie an Brustkrebs erkrankt ist. Was kommt jetzt auf mich zu? Wie geht es weiter? Diese Fragen trieben die Politikerin um. Wie Stamm bei der Veranstaltung betonte, ist es wichtig, mit anderen Menschen über die eigenen Ängste zu sprechen: „In Kliniken und Rehaeinrichtungen ist das allerdings kaum möglich, denn der Faktor Zeit wird im gesetzlichen Krankenversicherungssystem viel zu wenig berücksichtigt.“ Darum sei Selbsthilfe unglaublich wichtig.