zurück
WÜRZBURG
20. Februar 1946: Die Katastrophe danach
Vor 70 Jahren: Den verheerenden Luftangriff hatten die Mauern des Würzburger Doms im Krieg wie ein Wunder überstanden. In der Nacht zum 20. Februar 1946 aber stürzten die Pfeiler ein – und mit ihnen das gerade errichtete Dach.
Alice Natter
 |  aktualisiert: 16.12.2020 11:38 Uhr

Wenige Stunden später stürzt „unter donnerndem Krachen“, wie Ohrenzeugen später berichten, die Wand des nördlichen Hochschiffs ein. Die Mauern und Pfeiler des Kiliansdoms hatten das neue, eigentlich leichtere Dach nicht mehr tragen können. Aus übrig gebliebenem U-Boot-Stahl war die Tragekonstruktion im Winter 1945/1946 entstanden. John Davis Skilton, der amerikanische Kunstschutzoffizier, hatte es geschafft, dass Eisen aus Rüstungsbeständen für das Gotteshaus freigegeben wurde. Die Würzburger Stahlfirma Noell nämlich hatte bis 1944 Teile von Unterseebooten gebaut. Und als der Dom nun ein neues Dach brauchte, war es ausgerechnet der zweieinhalb Zentimeter dicke Spezialstahl, der das verbrannte, schwere Holz ersetzte.

Das Eisen aber war nicht verantwortlich für das Unglück. Zu fragil war die Dom-Ruine gewesen, ihre Mauern ruhten nicht auf Fels, sondern auf aufgeweichtem, feuchten Untergrund. Und die massiv wirkenden Säulen sahen zwar heil und stabil aus, waren aber hohl. Und gefüllt mit einem Gemisch aus Schotter und Kalk.

| 123456 |
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Alice Natter
Bayerischer Rundfunk
Caritas
Dom
John Davis
Kirchliche Bauwerke
Luftangriffe
Matthias Ehrenfried
Würzburger Dom
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen