Schon Anfang Februar hatten sich an einem Pfeiler Risse gezeigt. Putzteile hatten sich gelöst, einzelne Steinquader begannen zu bröckeln. Am 17. Februar kam ein Wettersturz mit reichlich Regen. Das Landbauamt wurde verständigt, es kündigte an, am 20. Februar die zentimeterbreiten Risse und Schäden in Augenschein nehmen zu wollen. Kirchenarchitekt Albert Boßlet war am 19. Februar morgens in den Dom gekommen – und sprach von Veränderungen im Fundament. Eine unmittelbare Gefahr bestehe nicht.
An jenem Tag sollten die Amerikaner am Schenkenturm eine große Menge Restmunition sprengen. Ganz Würzburg muss davon erschüttert worden sein. Am Nachmittag hört es Kunsthistoriker Dr. Rudolf Edwin Kuhn im Dom in den Pfeilern knirschen. Alle Handwerker, so ordnet er an, sollen das Gotteshaus sofort verlassen. Er lässt den Dom sperren und eilt zur Militärregierung.