In der neuen britischen Regierung übernimmt der Brexit-Wortführer Boris Johnson das Amt des Außenministers. Das wurde am Mittwochabend am Amtssitz der neuen Premierministerin Theresa May mitgeteilt. Der frühere Londoner Bürgermeister Johnson hatte sich in der Kampagne vor dem EU-Referendum für den EU-Austritt eingesetzt und damit zur Niederlage seines Parteifreundes, des konservativen Premierministers David Cameron, beigetragen.
Boris Johnson, der zunächst als Favorit für die Nachfolge von Cameron gehandelt worden war, hatte sich überraschend nicht für den Posten des Tory-Chefs und des Premierministers beworben.
Der bisherige Außenminister Philip Hammond übernimmt in der neuen britischen Regierung das Amt des Finanzministers. Hammond dürfte bei den anstehenden Austrittsverhandlungen mit der EU eine wichtige Rolle spielen. Der bisherige Finanzminister George Osborne scheidet laut einer offiziellen Mitteilung aus der Regierung aus. Osborne hatte als Konsequenz aus dem Brexit-Votum angekündigt, er wolle die Körperschaftssteuer auf unter 15 Prozent senken, um Unternehmen im Land zu halten. Im vergangenen Herbst hatte er sich Kritik auch aus den Reihen der Konservativen Partei wegen Milliarden-Kürzungen bei den Sozialausgaben zugezogen. Er nahm daraufhin im November Einschnitte bei den Hilfen für die Ärmsten zurück.
Zudem rückt die Abgeordnete Amber Rudd an Spitze des Innenministeriums. Das Ministerium wurde zuvor von May geführt. Michael Fallon bleibt britischer Verteidigungsminister.