
Der Autozulieferer ZF in Schweinfurt verliert seinen Chef für die wichtige Sparte Elektromobilität: Jörg Grotendorst geht am Jahresende zu Rheinmetall. Das teilte der auf Rüstung und Autozulieferung spezialisierte Konzern in Düsseldorf am Freitag mit.
Dass Grotendorst nach fünf Jahren ZF den Rücken kehren wird, war schon vor etwa einem Monat am Rande der Bilanzpressekonferenz des Friedrichshafener Unternehmens durchgedrungen. Nun steht fest: Der 50-Jährige wechselt in den Vorstand von Rheinmetall mit weltweit 26 000 Mitarbeitern. Dort übernehme er den Posten von Horst Binnig, der Ende 2019 in den Ruhestand gegangen sei, so Rheinmetall.
Wie es um die Nachfolge von Grotendorst steht
Weil ZF seit geraumer Zeit massiv auf die Elektromobilität und Hybridtechnologie setzt, kommt Schweinfurt eine zentrale Rolle zu. Denn dort ist der Sitz der sogenannten Division E-Mobility, deren Leiter Grotendorst noch bis Jahresende ist. Ihm wird nachgesagt, den Bereich bei ZF energisch vorangebracht zu haben. Seit Mitte 2019 forscht ZF in Schweinfurt in einem neuen Entwicklungszentrum an der Elektromobilität.
Wie am Freitag aus Schweinfurt weiter zu erfahren war, werde der Nachfolger von Grotendorst "zu einem späteren Zeitpunkt" bekannt gegeben. Schon jetzt ist aber klar, dass der größte Industriearbeitgeber Mainfrankens mit seinen gut 9000 Beschäftigten für die Entwicklung seiner Elektroantriebe eine hochrangige Kraft bekommen wird: Im August wechsle Otmar Scharrer vom Stuttgarter Automobilzulieferer Mahle zu ZF, heißt es aus Schweinfurt. Scharrer ist bei Mahle seit 2016 Forschungsleiter insbesondere für den Bereich Elektromobilität.