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WÜRZBURG
va-Q-tec bleibt unrentabel
Die Firma va-Q-tec stellt Isolierplatten für Thermoboxen her. Diese Behälter eignen sich für den Transport von Gütern, deren Temperatur konstant bleiben muss. Archivbild: Thomas Obermeier
Foto: Thomas Obermeier | Die Firma va-Q-tec stellt Isolierplatten für Thermoboxen her. Diese Behälter eignen sich für den Transport von Gütern, deren Temperatur konstant bleiben muss. Archivbild: Thomas Obermeier
Jonas Keck
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:48 Uhr

Auf der Hauptversammlung stellte va-Q-tec am Donnerstag den Geschäftsbericht für das vergangene Jahr vor. Jährliche Umsatzsteigerungen von über 30 Prozent sind beachtlich, doch profitabel ist das Unternehmen bisher nicht. Im vergangenen Geschäftsjahr machte der Hersteller von Isolationsmaterialien einen Verlust von 318 000 Euro.

va-Q-tec ist einer der Marktführer bei der Herstellung und Vermietung von Thermoboxen und Container zum Transport von temperatursensiblen Gütern. In den Kisten werden vor allem Medikamente und andere pharmazeutische Waren transportiert. Aber auch als Dämmmaterial in Flugzeugen und Warmwasserspeichern kommen die Paneelen aus Isolationsmaterial zum Einsatz, in deren Inneren ein luftleerer Raum erzeugt ist.

Investition in Würzburger Standort

Das Unternehmen wurde 2001 in Würzburg gegründet und wird dem Standort treubleiben. Denn im vergangenen Jahr kaufte va-Q-tec das Gebäude des einstigen Druckunternehmens Stürtz für rund 14 Millionen Euro. „Wir haben unheimlich in Wachstum investiert“, sagte der Finanzvorstand Stefan Döhmen. Wachstum – ein Wort, das während der Hauptversammlung so oft fällt wie kein anderes. In den vergangenen vier Jahren steigerte das Unternehmen seinen Umsatz jährlich um über 30 Prozent.

Im August des Jahres 2016 wagte das Unternehmen den Schritt an die Frankfurter Börse. Der Kurs ist derzeit so niedrig wie nie zuvor. Nach einem schwachen dritten Quartal im vergangenen Jahr, scheinen viele Anleger den Glauben an einträgliches Geschäft verloren zu haben. Lasse Herbst von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger vertrat die Kleinaktionäre und wies kritisch darauf hin, dass sich der Aktienwert innerhalb eines Jahres nahezu halbiert hat. „Die Investitionen sind zwar beeindruckend, aber die Profitabilität bliebt hinter den Erwartungen zurück“, sagte Herbst.

Der Vorstandsvorsitzende Joachim Kuhn entgegnete darauf, dass die derzeitige Kursentwicklung nicht das Wachstum und das Potenzial des Unternehmens spiegle. „Wir denken nicht in Quartalen, sondern viel langfristiger“, so der Vorstandsvorsitzende. Weil man auf dem Markt in dieser Branche eine gewisse Größe brauche, um bestehen zu können, sollen die Wachstumsraten aufrechterhalten werden.

Neue Märkte in Amerika und Asien

Derzeit baut va-Q-tec in den USA einen Produktionsstandort nahe Boston auf. Auf diese Weise soll der nordamerikanische Markt erschlossen werden. Der Vertreter der Kleinaktionäre würde sich wünschen, dass das Unternehmen auch in einem Standort im asiatischen Raum investiert. Kuhn zufolge finden derzeit Gespräche statt, um strategische Partner in Asien zu gewinnen.

Eine Dividende konnte die Aktiengesellschaft zwar nicht ausschütten, dafür entschädigte va-Q-tec die Anleger mit zwei Kugeln Eis. Vier Tage zuvor verpackte ein italienischer Eismacher in der Toskana drei Thermoboxen mit temperatursensiblen Gütern der Sorte Safran und Himbeere-Rosmarin. Ohne zusätzliche Kühlung überstand die Fracht den rund 1000 Kilometer weiten Transport nach Würzburg.

 
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